Ich weiß noch, wie du damals im Club vor mir standst, sagtest du seist Pilot. Dieser Satz lässt mich heute an Annenmaykantereit denken, die singen: „Sometimes I’m fooling strangers, tell them wrong names. I tell them lies.“ und schmunzle dabei, weil ich oft dasselbe tue.
Ich weiß noch, wie du mich genervt hast, damals an diesem Abend.
Nicht locker ließt, bis du sie endlich hattest. Meine Nummer. „Damit er endlich Ruhe gibt.“, dachte ich und küsste dich auf dem Heimweg. Es dauerte keine Stunde, da riefst du betrunken an. Wolltest mich wiedersehen. Ich war noch genervter. Wusste in meiner Trunkenheit nicht mal mehr genau, wie du aussahst.
Ich weiß noch, wie ich am übernächsten Morgen nachgab – dich und einen Kaffee in die 60 Minuten quetschte, bevor mein Zug fuhr. „Damit er endlich Ruhe gibt.“, dachte ich. Dann standst du vor mir – wir scherzten und quatschten. Die Stunde verging wie im Flug, du nahmst mich mit in deinem Flugzeug auf eine Abenteuerreise, die ich bis heute nicht vergessen hab.
Ich weiß noch, wie wir vor der Zug-Tür standen und ich plötzlich nicht mehr wollte, dass du Ruhe gibst. Dein Angebot stand, du würdest mich fahren. Mehr Zeit. Mehr Worte. Mehr hin und weg sein, bevor ich dann weg war, bis zum nächsten Wochenende, an dem wir uns schon Jahre zu kennen schienen.
Ich weiß noch, wie wir deine Lieder hörten und unzählige Male miteinander schliefen. Ich belog meine Mutter, du deine Ex-Freundin.
Ich weiß noch, wie wir endlos lange Nachrichten schrieben und ich anfing wirklich zu glauben du seist anders, als all die anderen frischgetrennten Herzenskranken. Ich schrieb dir Postkarten mit Zitaten von Bored Nothing und du riefst mich betrunken an.
Ich weiß noch, wie euphorisiert ich von deiner Euphorie war und dass ich keine Angst vor dem Lied hatte, was dich so genau beschrieb. Unperfekt. Bekam regelmäßig Gänsehaut. Phasenweise findest du alles phänomenal und dann gibt es Tage, da sind dir alle Menschen egal….
Ich weiß noch, wie der Tag kam, an dem auch ich dir egal wurde. „Bevor noch Herzen brechen…“, sagtest du. Da war meins schon lange klirrend auf dem Boden zerschellt, doch du hast es nicht gehört.
Ich weiß noch, wie ich eines Tages im Internet sah, dass du Bored Nothing jetzt mit ihr hörst, so als wäre es eure Band. Obwohl‘s unsere war. Hab mich gefragt, ob du dabei manchmal an mich denkst. Ich war dein Rebound-Girl. Mehr nicht.
All das ist nun Jahre her. Und ich frage mich was gewesen wäre wenn,…
November, ich denke noch sehr oft an dich.
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