Toll von dir
Toll von dir zu hören.
Find ich auch.
Wie geht’s?
Gut, danke! Dir?
Lang nicht mehr
Gesehen
Gesprochen
Gesoffen
Getanzt
Geküsst
Gelegen
Gegangen
Geweint.
Wo wohnst du nochmal?
Jetzt, heute, gestern, vor einem Jahr?
Und Studium?
Ach stimmt, kurz vorm Staatsexamen.
Digitales Rauschen.
Keiner tippt gerade.
Punkt. Punkt. Punkt.
Ausbleibende Glückwünsche.
Verpasste Gelegenheiten.
Funkstille.
Wie geht’s dir?
Gut und dir?
Auch gut.
Schön, und Studium?
Abgeschlossen, achso! Wahnsinn.
Wie die Zeit rast.
Wo wohnst du jetzt?
Ach, immer noch. Toll.
Toll von dir zu hören.
Tuut. Tuut. Kein Anschluss unter dieser…
Nur noch ein Haken.
Keine zwei.
Warten.
Digitales Rauschen.
Keiner tippt mehr.
Vergessene Geburtstage.
Verstaubte Emojis.
Funkstille.
Nichts.
Wollt mich nur mal wieder melden.
Eigentlich an Weihnachten schon.
Achso. Wie geht’s dir?
Gut und dir?
Besser.
Weißt du noch damals?
Melancholisches Rauschen.
Gestrandete Worte, statt leerer Gläser.
Verlorene Gemeinsamkeiten.
Falsch abgebogen.
Schotterpiste, statt Autobahn.
Funkstille.
Macht ja nichts.
Kann ja noch glotzen, wischen, liken.
Bilderrauschen.
Neue Freundin.
Neue Bilder.
Neues Glück.
Denn aus Alt Neu machen, geht nicht.
Nachricht aus dem Nichts.
Hallo, wie geht es dir?
Bloß Rauschen.
Im Kopf.
Warum eigentlich?
Funkstille.
Vom Zigarettenholen nicht heimgekehrt.
Beim Gassi Gehen aus den Augen verloren.
Im Supermarkt an der Fleischtheke verpasst.
„Last Call for passenger…“
Flug versäumt.
Abhandengekommen.
Du.
Ich.
Wir.
Zwischen Rollkoffern und Gepäckbändern.
Rotem Lippenstift und Tomatensaft.
Wattewolken und Felderteppich.
Funkstille.
Macht ja nichts.
Kann ja noch glotzen…
Suche.
„Leider haben wir für diese Suche keine Ergebnisse gefunden.“
Digitales Doppelrauschen.
Abgetaucht.
Bildflächenschwund.
Funkstille.
Stille.
Foto von Laura Fuhrman von Unsplash
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